Kunst am Bau Projekte

Wettbewerbe

Kunst am Bau

GEDANKENMASCHINE  
Das ESSEN  
Wilhelm-Bölsche-Schule Berlin Friedrichshagen
realisiert: Oktober/ November 2010  
Textauszug aus: 
Neue Kunst für Friedrichshagener Schulen – Eine Umstandsbeschreibung                                               
 
Doris Thyrolph/ Petra Hornung 
„Die Renovierungsarbeiten der neuen Mensa waren noch nicht ganz abgeschlossen, aber die Wandbilder thronten sozusagen in vollendetem Zustand – wie gütige Zaubermajestäten-  über dem neuen Raumensemble. Ohne jede Herrschergebärde, aber so, als ob sie schon immer da Daheim wären; in dieser Mischung aus Präsenz, Geheimnis und leicht anklingendem Humor; so, wie eine schöne eingebungsvolle musikalische Weise. Das Licht, das mildtätig durch die neuen Fenster trat, tat ein Übriges.Sie war spürbar, die Energie guter Kunst, die unabhängig von Mode und Trend, Jahrtausende schon ihren Wert vermitteln konnte. Und sie war spürbar, die Faszination, die immer dann entsteht, wenn Architektur und Kunst zusammen spielen und ein Klang entsteht, der die Kräfte ausbalancieren lässt und eben nicht in Hierarchien zwingt.So konnte sich der Raum durch den Konsens von Sinnlichkeit und Funktion prägen, ohne dass das Feld der Kunst ausschließlich das Ästhetische und die Architektur allein den Gebrauchswert im Sinne hatten. Im Grunde ist eine entzückend gestaltete Tasse, aus der man schlecht trinken kann, ebenso unerfreulich, wie ein Bild, das den Raum erschlägt oder ein Stuhl auf dem man zwar man zwar Platz nimmt aber nur weil man nicht mehr stehen kann…Die Dinge funktionieren immer am besten, wenn sie praktisch und schön sind, und das, weil Schönheit eben auch eine absolute Funktion ist.  Die beiden Seltmannschen Wandbildentwürfe beziehen sich also konkret auf den Raum und zu Motiven aus den Jugendstildekorationen des Schulhauses zum Beispiel und setzen den Gegebenheiten gleichsam etwas entgegen.Thematisch kreisen die assoziativen, malerischen Bildobjekte und –beziehungen beim ´Abendmahl´,  ums Essen, Geselligkeit, Traumwelten in hintergründig, metapherhaften und spielerisch humorvoller Semantik. Meisterlich gemalt. Von einer kompositorischen Sicherheit, die bei diesen Formaten – ein wahres Kunststück ist. (körperlich und gestalterisch)Als eine ´Gedankenmaschine´ versteht sich das zweite Wandbild, das sich ´vis-á-vis´ befindet und sozusagen eine „Zeitreise inmitten von Trauben, Fisch und Huhn“ (Martin Schönfeld, bbkberlin) entwickelt. Für Rezipienten kann das ein Spiel mit den eigenen Vergewisserungen und Fragen sein.Auf der Suche nach Antworten bekommen Sie in den Bildern von Kerstin Seltmann entweder eine Frage präsentiert oder eine Einladung sich in die Facetten der geistigen Reflexion zu begeben, die solche Kunst nahelegt. Denn nichts ist schwarz oder weiß, gut oder böse, richtig oder falsch!Eine Harmonie vom Schlage Seltmann kommt nie ohne den Reiz der Dissonanzen aus, die gegen den Stachel löcken und doch die Schönheit hochhalten. Das ist was Gutes, nicht nur für Schülerinnen und Schüler!“     

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